Beeindruckende Bilanz der Bodensee-Wasserversorgung

Wasser steht den Bürgern in Deutschland selbstverständlich und günstig zur Verfügung. Sie müssen nur den Hahn aufdrehen. „Bei der Hitze der vergangenen Wochen benötigten wir viel davon“, erklärte Bürgermeister Winfried Abicht anlässlich der Ausstellungseröffnung „Trinkwasser aus dem Bodensee - natürlich und gut“ im Treffpunkt Baden-Württemberg (TBW). Noch bis zum 2. September erfahren die Gartenschaubesucher dort viel Wissenswertes über die Entnahme, Aufbereitung, Analyse und den Transport des lebensnotwendigen Elements vom Schwäbischen Meer aus in weite Teile Baden-Württembergs. Außerdem wird kostenlos Trinkwasser an sie ausgeschenkt.

Seit 1972 ist Mühlacker bzw. sind die Stadtwerke Mühlacker Mitglied des Zweckverbandes Bodenseewasserversorgung (ZVBWV). „Nie hatten wir ein ernsthaftes Versorgungsproblem“, lobte Abicht die Veranstalter. „Die Qualität ist stets gut, und dafür sorgen Sie mit ausgefeilten Techniken.“ Wasser ist auch preiswert. Ein Liter Trinkwasser aus dem Hahn kostet gerade einmal 0,2 Cent, der Kubikmeter 2 Euro, wie der Stellvertretende technische Geschäftsführer des Zweckverbandes, Matthias Weiß, in seiner Einführung vorrechnete. Und diesem günstigen Preis die Leistungen entgegenstellte: 4100 Liter entnehme die ZBWV pro Sekunde dem Bodensee in Höhe von Sipplingen, das entspreche etwa 30 Badewannen. Von den rund 125 Millionen Kubikmeter jährlich flössen etwas mehr als ein Prozent nach Mühlacker.  Natürlich war die Nachfrage in den Hitzewochen hoch: Mit drei Millionen Kubikmetern wurden dem Bodensee im Juli 16 Prozent mehr Wasser entnommen als im Juli des Vorjahres.

Neben Hintergründen zu den Dienstleistungen des ZBWV erfahren die Besucher auch viel über den „Fußabdruck“ des Wassers, beispielsweise, dass für die Herstellung eines Autos 40 000 Liter Wasser benötigt werden und für die Produktion einer Jeans 11 000 Liter Wasser. Bei einem Quiz können die Besucher ihr Wissen testen. Der Zweckverband führt aber auch vor Augen, dass es nicht selbstverständlich ist, für das kostbare Nass einfach den Hahn zu öffnen: An der Trinkbar steht eine Sammelbox für ein Brunnenprojekt in Kenia.