Die Kraft der Kräuter

Wieder gab es viel zu sehen und zu erfahren in den Enzgärten. Markus Strauß, promovierter Biologe, Buchautor und Dozent an der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt (HfWU) in Nürtingen, sprach auf Einladung des Naturheilvereins Mühlacker und des Bürgerprojekts „Interkulturellen Garten“ über Gartengestaltung mit essbaren Wildpflanzen. Nach seiner Auffassung ist ein Garten am elegantesten, wenn er "mit den Kräften Natur angelegt wird und nicht gegen sie". Der von vielen Gartenbesitzern als Unkraut hart bekämpfte Giersch beispielsweise ist für Strauß die „allerkraftvollste Wildpflanze“, mit der er schmackhafte Salate, Pesto und Smoothies zaubert.

„Wildpflanzen sind das ehrlichste Lebensmittel“, ist Strauß überzeugt. Es gebe kein ökonomisches Interesse an ihrer Massenherstellung, und sie enthielten fünf bis zehnmal so viele Nährstoffe wie Zuchtpflanzen. Und wie passt das zur herkömmlichen Vorstellung von einem Garten?  Strauß hat sofort eine Idee: Giersch mit Johannisbeere und Bäumen kombinieren: Da gibt es kein Jäten, Spritzen und Düngen, man kann immer ernten. „Das heißt nicht, dass der Garten ungepflegt ist“, betont er immer wieder.Wer den Vortrag und der anschließenden Verkostung im Interkulturellen Garten verpasst hat, wird auf der Homepage fündig, inklusive Rezepten: www.dr-strauss.net.

In die Natur hat sich auch Antje Neumann aus Straubenhardt gestern begeben. Mit Kräutern, Getreide und Blumen beladen kam sie auf die Gartenschau, wo sie zusammen mit Gästen Kränze zu Duft-Grüßen wickelte. Das sah schön aus und duftete herrlich.

Frisch, gesund, grün geht es auch am Freitag weiter: Schüler der Uhlandschule zeigen in einem Showcooking in den Essbaren Gärten, wie man aus heimischem Obst und Gemüse schnell einen leckeren Smoothie, Kräuterdipp oder gesunde Pausensnacks zubereitet. Dazu gibt es frisches, selbstgebackenes Brot!